Dankbarkeit ist ein effektives Gegenmittel gegen negative Gefühle wie Wut, Ärger, Sorgen u.v.m. Studien wiesen auf, dass Testgruppen, die sich mit Dankbarkeit auseinandersetzten, nicht nur mehr positive Gefühle erlebten, sondern sich auch sozial verbundener fühlten und sich dies positiv auf ihren Schlaf auswirkte. Es scheint so, als trage Dankbarkeit positiv zu unserem Wohlbefinden und zu unserer Gesundheit bei. Forschungsergebnisse zeigten, dass Teilnehmer einer Studie, welche zur Dankbarkeitsgruppe dazugehörten, im Gegensatz zur Kontrollgruppe weniger Ängste und depressive Symptome aufwiesen, sorgloser waren und weniger über die Vergangenheit grübelten. Die Forschung schliesst daraus, dass die Dankbarkeit dazu beitragen kann negative Denkmuster zu beeinflussen und zu verändern.
Negative Denkmuster sind oft Teil von unterschiedlichen psychischen Erkrankungen oder Belastungen, sei es bei der Depression, Ängsten, persönlichen Krisen u.v.m. Deshalb möchte ich dir eine Übung mitgeben, die einfach umzusetzen ist und ohne grossen Aufwand in den Alltag integriert werden kann.
Übung: Das Schöne im Alltag wahrnehmen
Eine Übung, die ich vielen meiner Klienten mitgebe, ist das Dankbarkeitstagebuch. Die Übung besteht darin, dass du dir abends Zeit nimmst und dir überlegst, was du an diesem Tag Schönes erlebt hast. In einem zweiten Schritt stellst du dir die Frage, was du selbst dazu beigetragen hast, dass du es als positiv erlebt hast? Dabei fällt dir zum Beispiel auf, dass du das schöne Wetter heute geniessen konntest, weil du dir eine Mittagspause draussen an der Sonne gegönnt und die Wärme genossen hast. In deiner Pause konntest du gut von der Arbeit oder anderen Dingen die dich beschäftigen abschalten. Mit einer kleinen Tat hast du zu deiner Selbstfürsorge beigetragen und dir was gegönnt, was dich zufrieden stimmt. Oder vielleicht ist eines deiner schönen Erlebnisse heute, dass die Kinder keinen Streit miteinander hatten. Wenn du dich nun der Frage stellst, was du dazu beigetragen hast, wird dir bewusst, dass du heute selbst entspannt warst und mit Humor und Gelassenheit anbahnende Konflikte abwenden konntest.
Ergänzen kannst du den Tagesrückblick, indem du dich einmal pro Woche fragst, wofür du diese Woche besonders dankbar bist.
Ich empfehle den positiven Tagesrückblick während 2-3 Wochen als Abendritual einzuführen. Damit lernst du deine Wahrnehmung tagsüber gezielter auf positive Ereignisse/Momente auszurichten. Du lernst den Moment bewusst wahrzunehmen, weil du diesen am Abend in deinem positiven Tagesrückblick festhalten möchtest. Und schon profitierst du zweimal von diesem schönen Erlebnis. Damit du auch längerfristig davon profitieren kannst, würde ich dir empfehlen nach den 3 Wochen diese Übung einmal pro Woche weiterzuführen und dann einen gesamten Wochenrückblick zu machen. Beobachte selbst, welche Auswirkungen diese Übung auf deine Wahrnehmung hat? Verändert sich möglicherweise auch deine Grundstimmung? Spürst du Auswirkungen auf dein Erleben?
Wenn du magst, freue ich mich über ein Feedback, wie sich diese Übung auf deinen Alltag auswirkt