Coronavirus: Beruf und Familienleben managen

Symbolbild wie man trotz den Auswirkungen des Coronavirus Beruf und Familienleben managen kann

Ich befinde mich mit meiner Familie zurzeit in Dubai und seit Anfang des Monats sind hier die Kindertagesstätten und Schulen geschlossen. Die Einreise nach Dubai ist für Touristen nicht mehr möglich. Wie lange diese Massnahmen andauern und was alles noch folgen wird ist offen. In gewissen Ländern ist bereits klar, dass die schulpflichtigen Kinder über E-Learning ihren Schulstoff vermittelt bekommen (so hier in Dubai). Was heisst das aber für unseren Alltag? Plötzlich Homeoffice, Kinderbetreuung, Homeschooling und dann auch noch der Haushalt.

Wie für unzählige Menschen weltweit stellt sich auch mir plötzlich eine neue Situation, in der ich von heute auf morgen meinen Alltag umorganisieren muss. Ein Kleinkind dessen Kita geschlossen wurde und nun zu Hause bleibt, versteht nicht, weshalb die Mama, die ja auch zu Hause ist, nicht die ganze Zeit mit ihm spielen kann? Wie bringe ich meinen Berufsalltag und das Familienleben unter diesen neuen Umständen wieder rasch in Lot? Das Gute an der psychologischen Onlineberatung ist, dass ich bereits gut auf Homeoffice/Onlinearbeit eingerichtet bin. Ich benötige für meine Arbeit meinen Laptop, Internet und natürlich ungestörte Zeit. Doch viele von Ihnen wurden wohl mit dieser neuen Situation rund ums Coronavirus völlig ins kalte Wasser geworfen. Hier finden Sie einige Inputs für Ihren Alltag als Familie und Homeoffice-Arbeitende.

Routine:

Routinen bieten Sicherheit und Struktur. Vor allem Kinder können sich gut daran orientieren und auch wir Erwachsenen profitieren davon. Zu Beginn mag es herausfordernd sein, aber es lohnt sich rasch eine Routine in einen durcheinander gekommenen Alltag einzubauen. Vor allem trägt es dazu bei, das Familienleben und die Homeoffice-Arbeit zu strukturieren und einzuteilen. Versuchen Sie Zeitblöcke zu kreieren für Familienzeit, Arbeitszeit, Zeit für sich selbst und Hausarbeit. Diese Blöcke in einen Wochenplan einzutragen kann hilfreich sein. Seien Sie kreativ und involvieren Sie, je nach Alter Ihrer Kinder, auch diese in die Planung und Gestaltung des Wochenplanes.

Soziale Kontakte pflegen:

Die Isolation kann Gefühle der Einsamkeit auslösen. Schreiben Sie mit Ihren Kindern einen Brief an die Grosseltern oder nehmen gemeinsam eine Videobotschaft auf. Bleiben Sie mit Freunden und Familie in Kontakt über Soziale Medien oder Videochats. Vereinbaren Sie zum Beispiel mit ihren Freunden ein virtuelles Coffee-Meeting per Skype (da sind auch Gruppen-Videochats möglich). Dasselbe können Sie auf Ihre Arbeit anwenden. Vereinbaren Sie mit Arbeitskollegen eine Co-Working-Session per Videochat. Jeder arbeitet an seinen Aufgaben (die Kamera kann in dieser Zeit ausgeschaltet bleiben), zu vereinbarten Zeiten schalten Sie Ihre Kamera wieder an, tauschen sich kurz aus und gönnen sich eine gemeinsame Pause. Sie werden sehen, so macht arbeiten viel mehr Spass.

In Bewegung bleiben:

Bewegung tut unserem Geist und Körper gut. Versuchen Sie in Ihren Alltag zu Hause genügend Bewegung einzubauen. Beginnen Sie mit Pilates oder Yogaübungen. Sie finden bestimmt gute Video-Tutorials im Netz. Kreieren Sie mit Ihren Kindern gemeinsam einen Parcours mit verschiedenen Übungsabläufen (z.B. 10mal Hampelmann; 2 Wasserflaschen à 1,5 Liter als Gewichte für Übungen verwenden, Seilspringen etc.) Oder eine Familien-Tanz-Party kann Abwechslung und Freude bereiten.

Immunsystem stärken:

Durch gute und ausgewogene Ernährung stärken Sie Ihre Abwehrkräfte. Vitamin C trägt vor allem zu einem normal funktionierendem Immunsystem bei und beugt Müdigkeit vor. Sie finden dieses Vitamin in diversen Lebensmitteln wie beispielsweise im Knoblauch, in diversen Kohlgemüsen, Apfel, schwarze Johannisbeere und vielem mehr. Am besten ist es, wenn man das Lebensmittel roh zu sich nimmt. Durch das Kochen nimmt der Gehalt an Vitamin C ab.

News freie Zeit:

Legen Sie ganz bewusst Ihr Handy für eine Zeit lang weg. Wenn man sich die ganze Zeit mit den neusten Boulevard-Schlagzeilen über das Coronavirus abgibt, läuft man Gefahr, sich zu sehr in die Situation hineinzusteigern. Dies kann unnötig Ängste oder gar Panik auslösen. Es gibt auch viele Fake-News die kursieren. Deshalb verwenden Sie die Zeit sinnvoller für sich selbst oder für Ihre Familie.

Dankbarkeit

Schärfen Sie Ihren Blick gerade jetzt auch für die positiven Dinge. Nehmen Sie sich am Abend kurz Zeit und notieren Sie sich 3 positive Erlebnisse des Tages. Es können auch ganz kleine Dinge sein, die Sie erfreut haben. Sie können dies gerne auch mit Ihrer ganzen Familie gemeinsam machen, indem jeder vor dem zu Bett gehen 3 Dinge nennt, die ihn am heutigen Tag erfreut haben.

Fachliche Hilfe online:

Vor allem jetzt möchte man öffentliche Verkehrsmittel, Warteräume und Spitäler möglichst meiden. Holen Sie sich bei Bedarf die fachliche Hilfe online oder per Telefon. Für medizinische Anliegen bietet vielleicht Ihre Krankenkasse eine Hotline an. Oder Sie rufen Ihren Hausarzt an und lassen sich zuerst telefonisch beraten. Für psychologische Anliegen bin ich gerne für Sie da. Per Videochat, Telefon oder Email. Falls notwendig, kann ich Sie auch gerne an einen onlinearbeitenden Kollegen/in weiter verweisen. Sie können sich jederzeit bei mir melden. Bleiben Sie gesund und achten Sie sich auf Ihr Wohlergehen.