Boreout – Unterforderung und Sinnlosigkeit im Arbeitsalltag
Boreout – Unterforderung und Sinnlosigkeit im Arbeitsalltag
Haben Sie schon mal davon gehört? Unterforderung, Monotonie, Desinteresse oder Sinnlosigkeit im Arbeitsalltag kann zum sogenannten Boreout führen. Boreout ist keine Krankheit. Dennoch leiden die Betroffenen darunter, was längerfristig zu physischen und psychischen Problemen führen kann, welche ernst zu nehmen sind.
Boreout vs. Burnout
Wie Sie vielleicht schon richtig vermutet haben, ist das Boreout der Gegenspieler des Burnout. Der Begriff ist jedoch nicht neu. Die Voraussetzung für die Entstehung des Begriffes Boreout wurden bereits während der Industrialisierung geschaffen. Die Fliessbandarbeit wurde damals Teil der Arbeitsabläufe. Dadurch wurden unsere Arbeit im Berufsalltag monotonisiert und Unterforderung und Langeweile hielten Einzug in unseren Arbeitsalltag. Im Jahr 2007 haben die Schweizer Autoren Rothlin und Werder den Begriff des Ausgelangweilt-Seins (Boreout) geprägt.
Der grösste Unterschied zwischen Boreout und Burnout liegt an der Sichtweise der Gesellschaft. Auf ein Burnout dürfen Menschen „stolz“ sein. Es deutet auf Fleiss und unermüdlichen Einsatz für die Arbeit hin. Beim Boreout hat man aufgrund der auftretenden Symptome das Gefühl, dass der Betroffene faul oder unfähig ist. Deshalb wird es viel seltener thematisiert.
Was sind die Symptome/Merkmale eines Boreout:
- Chronische Unterforderung: Man kann unterfordert sein, wenn man zu wenig zu tun hat oder die Tätigkeit für die eigenen Fähigkeiten zu einfach und anspruchslos ist. Zur Unterforderung kann es auch kommen, wenn man keine Verantwortung zugesprochen bekommt.
- Desinteresse: Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit. Man sucht nach der Sinnhaftigkeit in seiner Tätigkeit.
- Langeweile: Wenn zu wenig zu tun oder alles schon erledigt ist, scheint die Zeit nicht mehr zu vergehen. Man langweilt sich.
Zu was führt das…
Betroffene erleben verschiedene Gefühlsausprägungen. Sehr zentral ist dabei die Abwertung der eigenen Person und den eigenen Fähigkeiten. Ebenso können Erschöpfungszeichen vom Nichtstun auftreten. Oft entwickeln Betroffene Verhaltensweisen damit ihre Unterforderung und Untätigkeit versteckt werden kann. Zum Beispiel sich unnötig viel Zeit nehmen, um eine Aufgabe zu erledigen oder es wird Privates während der Arbeitszeit erledigt. Die Folgen eines Boreout äussern sich negativ auf das psychische Wohlbefinden aus. Es kann zu Antriebs- und Lustlosigkeit, Schlafstörungen, innere Leere, Minderwertigkeitsgefühl, Unzufriedenheit und Depression führen. Auf der körperlichen Eben können Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Tinnitus und Schwindel die Folge sein.
Was kann ich tun?
Haben Sie Mut zur Veränderung. Dabei ist nicht immer gleich ein Jobwechsel notwendig. Die Initiative für ein Mitarbeitergespräch, in welchem Sie neue Ideen und Aufgabenfelder einbringen, kann helfen. Oder suchen Sie sich in Ihrer Freizeit eine sinnstiftende Tätigkeit. Falls Sie dennoch nicht die Kraft finden, alleine aus dieser Negativ-Spirale herauszukommen, bin ich gerne mit meiner psychologischen Onlineberatung für Sie da. Gemeinsam können wir individuelle Lösungswege erarbeiten.