Der Sinn der Achtsamkeit

Viele assoziieren mit Achtsamkeit Meditation oder das Gefühl von „entspannt sein“. Jedoch gibt es ganz viele verschiedene Formen, wie man Achtsamkeit praktizieren kann. Die Meditation ist nur eine davon. In meinen Beratungsgesprächen hat das Thema Achtsamkeit ebenfalls seinen Platz und fliesst in die Behandlung mit ein. Die Form und die Intensität unterscheiden sich je nach Klient und seiner Thematik.

Ich stelle fest, dass einige meiner Klienten eine „verzerrte“ Vorstellung haben, was Achtsamkeit ist. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag auf einige Mythen der Achtsamkeit eingehen und aufklären, worum es sich bei der Achtsamkeit handelt.

Achtsamkeitsmythen

  1. Viele haben das Gefühl, dass die Achtsamkeit aus der buddhistischen Religion stammt. Bei der Achtsamkeit handelt es sich nicht um eine Religion, sondern um eine mentale Fähigkeit.
  2. Viele haben die Erwartung, dass sie sich nach einer Achtsamkeitsübung entspannt fühlen sollten. Du kannst achtsam sein, auch wenn du absolut erregt, traurig oder verärgert bist. Es geht darum die eigenen Gefühle, Gedanken wahrzunehmen, welche im Hier und Jetzt präsent sind.
  3. Achtsamkeit hat nichts damit zu tun, dass man positiv denken sollte. Im Grunde genommen geht es darum, dass du die eigenen Gedanken bewusster wahrnimmst, um dann auswählen zu können, welchen Gedanken du mehr Raum geben möchtest.
  4. Ich sollte mich danach glücklich fühlen. Nein, der Sinn ist, dass man durch die Achtsamkeit den natürlichen Verlauf unserer Gefühle akzeptiert und zulässt, dass diese kommen und gehen dürfen.
Symbolbild für den Sinn der Achtsamkeit, hier: tropischer Strand mit Wellengang

Wie kANN ES DICH unterstützEN und fÖRDERN:

Achtsamkeit soll dir helfen, dich vermehrt aus dem Autopiloten-Modus herauszuholen und dich bewusster in den gegenwärtigen Moment zu führen. Dadurch wird dir ermöglicht, mehr präsent im Hier und Jetzt zu sein und die sinnlichen, emotionalen und gedanklichen Eindrücke des Momentes/der Situation wahrzunehmen. Dadurch wird dir ermöglicht, dich ein stückweit von deinen Gedanken und Gefühlen zu lösen und flexibler darauf zu reagieren. Zudem fördert es deine Akzeptanz, dass Gefühle kommen und gehen dürfen und du auch offen für neue Erfahrungen wirst. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass du dabei deine Selbstbeobachtung schulen kannst und mehr mit dir selbst in Kontakt stehst.

Um Achtsamkeit im Alltag zu trainieren, benötigst du nicht Stunden. Fange klein an und baue es zunehmend aus. So wie es dir gerade passt und zusagt.

Ich nutze Achtsamkeit in der Zusammenarbeit mit meinen Klienten immer wieder, weil sie dich im Prozess des «Sich-selbst-kennenlernens» unterstützen kann. Du kommst vermehrt wieder in Kontakt mit dir selbst und lernst eigene Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dies ermöglicht dir, dich von ungünstigen Gedanken- und Verhaltensmustern zu lösen und dein Leben selbstbestimmter zu gestalten.

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