Selbstmitgefühl: Zwei Seiten in uns
Vor einiger Zeit habe ich einen Blogbeitrag zum „Achtsamen Selbstmitgefühl“ (Mindfulness Self-compassion) geschrieben. Dabei geht es hauptsächlich um den Umgang mit sich selbst: Wie hart gehen wir mit uns selbst ins Gericht? Zu oft ist uns die innere kritische Stimme vertrauter, als das Selbstmitgefühl. Zu diesem Thema gibt es eine passende Geschichte, die ich nachfolgend gerne mit Ihnen teilen möchte.
Diese Geschichte stammt von Ed Watzke, ein österreichischer Psychotherapeut, Mediator, Sozialarbeiter, Autor, Geschichtenerzähler und Playback-Schauspieler. Veröffentlicht wurde diese im Buch „Wahrscheinlich hat diese Geschichte gar nichts mit Ihnen zu tun…“
Ein Jüngling kommt zu einem weisen, alten Schamanen und fragt diesen: „Sag mal, kannst du mir sagen, was in uns Menschen, in unserem Inneren, in unserer Seele vor sich geht?“
„Mein Sohn, das ist so: Jeder Mensch trägt zwei Wölfe in sich; einer verkörpert das Gute, die Liebe, die Freude, die Güte, das Mitgefühl, die Hilfsbereitschaft, das Verzeihen. Der andere verkörpert alles Schlechte und Üble in uns, den Neid, den Hass, die Gier, den Zorn, die Rücksichtslosigkeit. Diese beiden Wölfe in uns bekämpfen einander fortwährend.“
Darauf der Jüngling: „Schön und gut, aber wer gewinnt dann nun von beiden?“
„Es gewinnt der Wolf, den du fütterst!“
Und welchen Wolf füttern Sie mehr? Ist in gewissen Situationen ein Wolf dominierender als der andere? Versuchen Sie selbst einmal darauf zu achten, welche Gefühlshaltungen bei Ihnen bevorzugt vorhanden sind. Welche Faktoren triggern und nähren diese Gefühle? Kennen Sie diese Auslöser oder sind sie Ihnen verborgen, sodass Sie den einen Wolf unbewusst füttern? Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen.